Iraklion ! Die größte
Stadt Kretas (ca. 130 000 Einwohner). Die Stadt ist zugleich kulturelles
Zentrum der Insel; einige Fakultäten der Universität von Kreta,
zahlreiche Schulen, eine Bibliothek und einige Museen, darunter das berühmte
Archäologische Museum, befinden sich hier.
Obwohl Iraklion eine lange Geschichte hat, sind nur wenige historische
Bauwerke erhalten. Eine große Anzahl der alten Bausubstanz wurde
durch neue Bauwerke ersetzt, so daß das Stadtbild dadurch geprägt
ist und deshalb wenig ansprechendes besitzt.
Die Sehenswürdigkeiten von Iraklion liegen fast alle innerhalb der
weitgehend noch gut erhaltenen venezianischen Stadtmauer.
Die Atmosphäre der geschäftigen Stadt erlebt man am besten auf
der Platia Venizelou mit dem Morosini-Brunnen, wo viele Restaurants, Tavernen
und Cafés auf Gäste warten. Von diesem Areal gehen die Schlagadern
der Stadt aus :
die Leoforos Dikeossinis, die wichtigste Straße der Stadt, mit Geschäften,
großen Gerichts- und Verwaltungsgebäuden sowie Cafés,
ferner die zum Hafen führende Odos 25 Avgoustou mit Banken, Reisebüros
und Autovermietungen, die Fußgängergasse Odos Dedalou mit Souveniergeschäften,
Reisebüros und Restaurants, dann die Marktgasse Odos 1866 mit Lebensmittelgeschäften
und die Haupteinkaufsstraße der Einheimischen die Odos Kalokerinou.
Der 2. zentrale Punkt der lebhaften und geschäftigten Stadt ist die
weitläufige, neugestaltete und verkehrsberuhigte Platia Elefterias,
wo das außerordentlich sehenswerte Archäologische Museum zahllose
Besucher anlockt und einige große Cafés zu finden sind.
Die Präfektur Iraklion (Heraklion) kennzeichnet sich durch starke
Gegensätze aus. Hohe Gebirge, eindrucksvolle Schluchten und Höhlen,
fruchtbare Täler, schöne Strände, dichte Olivenhaine und
Weinfelder setzen ein Landschaftsbild von einmaliger Schönheit zusammen.
Hier wild und Kahl, dort voll bewachsen, hält die Natur dem Besucher
viele Überraschungen bereit.
Diese Präfektur ist nicht nur reichan natürlichen Schönheiten,
sondern auch an archäologischen und geschichtlichen Denkmälern.
An erster Stelle steht zweifellos der Palast von Knossos und gleich darauf
folgen die Paläste von Phästos und Malia, die antiken Theater
von Lyktos, Chersonissos und Gortina, die venezianischen Festungen Koules
(in Iraklion) und Kanli Kastelli und die Festungsmauern der alten Stadt
aus der Zeit der Venezianer.
In den touristisch hochentwickelten Regionen der Präfektur kann der
Besucher alle modernen Annehmlichkeiten genießen, während in
den Dörfern, im Inland der Präfektur, sich dem Besucher die
Gelegenheit bietet, die Lebensweise der Einwohner im Gespräch kennen
zu lernen und sich mit der Tradidion bei einem Besuch in einem der zahlreichen
Folkloremuseen bekannt zu machen.
Die Hauptstadt der Präfektur Iraklion ist ein internationales Wirtschafts-,
Handels- und Kulturzentrum.
Der große Hafen und der internationale Flughafen der Stadt sind
die ersten Kontaktpunkte der Besucher jedes Jahr.
Obwohl es sich um eine moderne Großstadt handelt, bleibt jedoch
ihre Geschichte durch ihren Reichtum an Denkmälern lebendig.
Während des ganzen Jahres werden zahlreiche und bedeutende Veranstaltungen
in der ganzen Präfektur von Iraklion organisiert. Die erste Stelle
nimmt das Sommerfestival von Iraklion ein, welches jedes Jahr von Juli
- September in den 2 Freilufttheatern, die sich in den Festungsanlagen
der Stadt befinden, stattfindet.
Bei diesem Festival werden Konzerte, Theater- und Tanzaufführungen,
Ballett und mehr angeboten.
Das Nachtleben in Iraklion ist abwechslungsreich und geht bis in den frühen
Morgen hinein.
Nachttypen kommen voll auf ihre Kosten!
Sehenswertes in Iraklion:
Der schöne Morosini-Brunnen ist der Mittelpunkt der Stadt,
wo Tag und Nacht geschäftiges Leben herrscht.
Er wurde von dem venezianischen Generalprveditore Francesco Morosini 1628
unter Einbeziehung von 4 wahrscheinlich
aus dem 14.Jh. stammenden Löwen errichtet. Er besteht aus acht dreiviertelkreisförmigen
Becken, die wiederum kreisförmig angeordnet sind. Ihre Außenwände
sind mit Themen aus der griechischen Mythologie, z.B. Europa auf dem Stier
und Fabelwesen verziert.
Die dem Schutzheiligen Venedigs geweihte San-Marco-Kirche, gegenüber
dem Morosini-Brunnen, bereits 1239 von den Venezianern erbaut, war in
venezianischer Zeit Sitz des lateinischen Erzbischofs der Insel und die
Hof- und Grabkirche der Herzöge von Kreta.
In den Jahren 1303 und 1508 wurde sie durch Erdbeben stark beschädigt.
Als türkisches Gotteshaus mit dem Namen Dephterda-Moschee nutzte
man sie von 1669 bis 1915.
Die 1960 restaurierte Kirche dient heute als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum.
Der Campanile, der einst rechts von der Kirche stand, wurde von den Türken
durch ein Minarett ersetzt, von dem noch die Grundmauern erhalten sind.
Die beiden Seitenschiffe der Basilika sind durch sechs Arkaden mit je
fünf grünen Marmorsäulen mit dem Mittelschiff verbunden.
An der Nordwand sieht man ein schönes Portal mit Spitzbogen. Die
größte Sehenswürdigkeit ist eine Sammlung von Freskenkopien
aus bekannten kretischen Kirchen, so der Panagia Kerá in Kritsa.
Etwas weiter nördlich sieht man die Loggia, einer der schönsten
und harmonischsten venezianischen Bauten Kretas.
Sie wurde ebenfalls von Francesco Morosini, dem Erbauer des gleichnamigen
Brunnens, von 1626 - 1628 errichtet.
Die Loggia war Versammlungsort und Ballsaal für die venezianisch-kretischen
Adligen und die Türken benutzten sie als Verwaltungsgebäude.
Sie wurde nach Beschädigungen im 2. Weltkrieg wieder aufgebaut.
Den kleinen Sagredo-Brunnen nördlich des Gebäudekomplexes
ließ der Duca Sagredo 1602 erbauen. Er ist nicht mehr in der Originalfassung
erhalten.
Die Gründung der Agios-Titos-Kirche etwas weiter nördlich,
die nach dem hl. Titus, dem ersten Bischof von Kreta, benannt ist, geht
auf das 10./11.Jh. zurück. Das Gotteshaus wurde mehrmals durch Erdbeben
und Feuer zerstört und immer wieder auf- und umgebaut. 1862 wandelten
es die Türken in eine Moschee um und erneuerten diese 1872 nach einem
weiteren Erdbeben mit dekorativer islamischen Außengestaltung.
Nachdem die Türken die Insel verlassen hatten, wurde die Kirche zum
orthodoxen Gotteshaus umgestaltet.
Der islamische Zentralbau mit Zentralkuppel und vier Kuppeln über
den Gebäudeecken erhielt drei Apsiden.
Zwei islamische Gebetsnischen findet man noch in der Außenwand bzw.
im Narthex.
Die Innenausstattung ist zwar neu, aber wegen der reichen Schnitzereien,
z.B. einer Ikonenwand, sehenswert.
In der kleinen Tituskapelle, die von der Vorhalle zugänglich ist,
wird der Schädel des hl. Titus in einem kostbaren Goldbehälter
aufbewahrt. Nachdem er 1669 bei der Eroberung von Candias durch die Türken
nach Venedig gebracht worden war, gab man ihn 1966 an Iraklion zurück.
Geht man die Odos 25 Avgoustou bis zum Ende, kommt man zum alten venezianischen
Hafen mit dem eindrucksvollen Kastell Koules, das lange als Gefängnis
genutzt wurde. An den Außenseiten des von 1523 - 1540 erbauten Kastells
sind Hochreliefs mit Markuslöwen zu sehen. Im Nordosten erkennt man
den Stumpf eines Minaretts.
Zum offenen zinnenbewehrten Obergeschoß führt eine Rampe, die
dem Transport von Geschützen diente. Dort befinden sich zahlreiche
Magazine, Wohnräume und Kasematten. Heute dient das Kastell als Spielstätte
des Sommerfestivals.
Am alten Hafen sind noch einige venezianische Arsenale mit Tonnengewölben
erhalten. Sie dienten als Werften für Galeeren, die hier gebaut und
repariert wurden.
Museen in Iraklion:
Archäologische Museum Heraklion (Iraklion)
Das Archäologische Museum Heraklion (Iraklion) ist eines der bedeutendsten
Museen der Welt.
Hier befinden sich die bedeutendsten Funde der minoischen Kultur und anderer
alten Kulturen Kretas.
Einzigartige Ausstellungsstücke aus den Ausgrabungen bei Knossos,
Festos, Agia Triada und Malia und der anderen wichtigen minoischen Zentren,
bieten dem Besucher eine einmalige Erfahrung.
Das Historische Museum Kretas
Das vollständigste historische Museum Kretas befindet sich ebenfalls
in Iraklion und deckt mit seinen Ausstellungsstücken die Periode
von den ersten byzantinischen Jahren bis zum Beginn des 20.Jh. ab.
Die altchristlichen, byzantinischen und venezianischen Fundstücke
werden mit Informationen aus der türkischen Besatzungszeit der Insel
und der neueren Volkskultur ergänzt.
Eines der bedeutendsten Ausstellungsstücke im historischen Museum
ist das Modell der Stadt Heraklion zur Zeit der venezianischen Besatzung.
Das Kretische Volkskundemuseum
Eines der bedeutendsten ethnologischen Museen Griechenlands und das wichtigste
Kretas befindet sich im Dorf Vori inder Nähe von Festos.
In diesem Museum sind in besonders beeindruckenden Einheiten Gegenstände
ausgestellt, die die besten künstlerischen Ausdrucksformen der kretischen
Volkskultur vom 10.Jh. bis in unsere Tage vertreten.
Weitere Museen und Sammlungen
Neben den großen Museen befinden sich in der Präfektur Iraklion
genügend andere Museen und Sammlungen, welche kleiner, aber in der
Qualität der Ausstellungsstücke bedeutend, sind.
Das Museum für Kirchenkunst befindet sich in der St. Katherina
in Iraklion.
Die Pinakothek der Stadt Iraklion befindet sich in der Basilika
St. Markus.
Das Museum der Schlacht um Kreta - hier sind wichtige Dokumente
von 1941 ausgestellt.
Das Museum Kazantzakis befindet sich im Dorf Varvari, beherbergt
Dokumente des großen kretischen Gelehrten.
Das Archäologische Museum von Archanes - hier sind minoische
Ausgrabungsstücke der Gegend um Archanes.
Das Museum Lychnostatis befindet sich in Limin Chersonnisos und
zeigt Volkskultur.
Das Landwirtschaftliche Museum Piskopiano zeigt die landwirtschaftliche
Kultur Kretas.
Das Volkskundliche Museum von Viannos zeigt eine Sammlung aus
dem Dorf..
Das Museum von Gortyna zeigt Skulpturen aus der antiken Zeit.
Karte der Präfektur Iraklion:

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