Kreta
Die Insel des Dädalus und Ikarus !
Der minoischen Vasen und graziösen Palastfresken. Wo die Sterne heller
strahlen, die Farben stärker leuchten. Heissblütige Kreter in weiten Kniehosen
und Schaftstiefeln, das schwarze Fransentuch verwegen um den Kopf geschlungen.
Fast sinnlich die Atmosphäre über Meer, Felsen und Hochtälern. Schwerer
kretischer Wein aus sonnengereiften Trauben, belebender Tsipouro aus Rosinen
gebrannt. Feste dauern hier tagelang, Gastmahle bis weit in die sternenklare
Nacht. Duft von Fenchel und frischem Basilikum. Insel die schwerelos macht,
wie einst die Tänzer des dorischen Waffentanzes, des "Pyrrhichios Choros".
Wiege El Grecos, der grossen Dichter Kornaros, Kazantzakis, Prevelakis,
des Sagenhelden Digenis. Allen Eindrücken zugänglich, aus Orient wie Okzident.
Insel mit tausend Facetten, Traumland, Wunderland. Die Insel, die ihre
Berge in der Mitte des Mittelmeeres erhöht und die Besucher zu verschiedenen
berauschenden Erlebnisreisen inmitten der Zeit, der Landschaft und der
göttlichen Mythen aufruft und einlädt. Mutterland des Zeus, Vater der
Götter vom Olymp, ist gleichzeitig die Insel auf der die erste europäische
Zivilisation geboren wurde und aus ihren Überresten voll ist. Kreta ist
der Grenzwall der ägäischen Inselwelt gegen das Lybische Meer, der südlichste
Vorposten Europas. Gewaltige Gebirgsstöcke türmen sich auf - die Weissen
Berge "Lefka Ori", das heute "Psiloritis" genannte Ida-Gebirge und das
Dikti-Gebirge; Hochebenen, von schwindelerregenden Schluchten durchzogen,
senken sich zu fruchtbaren Ebenen. Unglaublich abwechslungsreich die Landschaft
- hier steinerne Einöde, dort waldreiche Höhen und liebliche Täler, mit
Dörfern versteckt in üppigem Grün. "Mitata" (Feldhütten aus mörtellos
geschichtetem Naturstein), einsame Klöster und Dörfer wie Adlerhorste
hoch oben im Bergtal, verfallene Burgen und weltabgeschiedene Kapellen
am Steilhang. Steile, zerklüftete Felsküsten, wohin sich kaum ein Wanderer
verirrt, und gleich daneben ein Strand mit weichem Sand oder rundgeschliffenen
Kieseln. Charakteristisch für das Landschaftsbild sind die Kastanien-
Eichen- und Zypressenwälder, und besondere Attraktionen der Palmenwald
bei Vai und Preveli, sowie der Wacholderwald auf Gavdos-Hrissi. In abgelegenen
Bergeshöhen hat sich die nur auf Kreta heimische Gemse "Kri-Kri" zurückgezogen,
Symbol des unbändigen Freiheitswillen der Kreter. Auf dem "vierten Kontinent",
wie die Kreter gerne ihre Insel nennen, herrschen tatsächlich klimatische
Gegensätze wie auf einem Kontinent: mittelmeerisch das Klima an der Nordseite,
kontinental im gebirgigen Inselinneren und afrikanisch heiss mit milden
Wintern an der Südküste. Die wichtigsten Städte und Häfen Kretas liegen
alle an der flachen und buchtenreichen Nordküste, wie Chania, Rethymno,
Heraklion, Agios Nikolaos, Sitia, während sich an der zerklüfteten Küste
am Lybischen Meer, mit Blick auf Afrika, nur Ierapetra hat halten können.
Kreta, schon immer ein Treffpunkt von verschiedenen Kulturen, reiches
Land mit besonderer strategischer Bedeutung im Bereich des Ostmittelmeeres,
wurde Zielscheibe aller Mittelmeereroberer, die mit ihren hintereinander
folgenden Besatzungen ihre Geschichte markierten.
Kreta ist der ideale Ort, um seinen Urlaub zu verbringen - zu jeder Jahreszeit.
Das hervorragende Klima und die Mittelmeervegetation, die malerischen
Dörfer und die zahlreichen Denkmäler, die endlosen blauen Strände (über
1000 km Gesamtlänge) und vor allem die traditionelle Gastfreundschaft
der Einwohner werden Sie bezaubern. Verankert an der besten Stelle des
Mittelmeeres verfügt Kreta, die größte Insel Griechenlands, über das stärkste
Hotelpotential des Landes und wird somit zum beliebtesten Reiseziel in
Europa. Modern und kosmopolitisch, gleichzeitig jedoch traditionell und
echt, ist Kreta der Traumort für alle die Sonne, Ruhe, Sport, Licht, Natur
und Vergnügen suchen. Eine Insel und gleichzeitig eine Welt für sich,
die uns immer wieder überrascht und in die wir immer wieder zurückkehren
- eine Insel, die von der Harmonie der Gegensätze gekennzeichnet wird.
Geographie
Kreta, die größte Insel Griechenlands und die fünftgrößte im Mittelmeer,
befindet sich am südlichsten Punkt von Griechenland, zwischen Europa,
Asien und Afrika. Die Insel hat eine Fläche von 8.330 m² (Länge 260
km, größte Breite = 60 km und kleinste Breite = 15 km). Nördlich von ihr
liegt das Kretische Meer und südlich das Lybische Meer.
Klima
Kreta hat ein mildes Mittelmeerklima mit geringen Temperaturschwankungen.
Die Durchschnittstemperatur beträgt im Winter ca. 12 Grad Celsius und
im Sommer zwischen 25 und 29 Grad Celsius. Selten gibt es Regenfälle vom
Mai - Oktober.
300 Tage mit Sonnenschein im Jahr haben Kreta zu Recht den Namen der "sonnigen
Insel" eingebracht!
Temperatur in Grad Celsius :
Monat |
Chania |
Rethymno |
Iraklion |
Sitia |
Ierapetra |
Januar |
13
|
14
|
14
|
14
|
15
|
Februar |
13
|
14
|
14
|
14
|
15
|
März |
15
|
16
|
15
|
15
|
16
|
April |
18
|
19
|
18
|
18
|
19
|
Mai |
22
|
22
|
22
|
22
|
23
|
Juni |
27
|
27
|
26
|
26
|
27
|
Juli |
28
|
28
|
27
|
27
|
30
|
August |
28
|
28
|
27
|
27
|
30
|
September |
25
|
26
|
25
|
25
|
27
|
Oktober |
21
|
22
|
22
|
22
|
23
|
November |
18
|
19
|
18
|
18
|
19
|
Dezember |
14
|
16
|
15
|
15
|
16
|
Geomorphologie
Die 3 großen Bergketten Kretas, die Lefka Ori (Weißen Berge - 2.452 m),
der Berg Idi (Psiloritis - 2.456 m) und der Berg Dikti ( 2.148 m) werden
durch Plateaus und fruchtbaren Ebenen unterbrochen, wie z.B. das Lassithi
Plateau, welches mit einer Fläche von 25 km das größte von Kreta ist.
Viele Schluchten und Höhlen, sowie der einzige See der Insel (Kournas
See) ergänzen die reiche Bodenmorphologie Kretas.
Flora - Fauna
Kreta hat laut wissenschaftlicher Studien das reichste Ökosystem Europas.
Von den 1600 Pflanzenarten, die auf der Insel anzutreffen sind, sind ca.
10% einheimisch wie z.B. der Diktamon (Eschwurz, aromatisches Gewächs
mit therapeutischen Eigenschaften).
An erster Stelle des Anbaus stehen der Wein und die Oliven. Die Vielfältigkeit
des Bodens und das gute Klima der Insel erlauben die Existenz vieler seltener
Tier - und Vogelarten. Ein typisches Beispiel ist die kretische Wildziege
"Kri-Kri" (capra aegagrus-cretica). Sie lebt nur in den Weißen
Bergen, im Samaria-Nationalpark und auf den Inseln Dia, Theodorou und
Agii Pandes. An den Hängen des Berges Idi leben zahlreiche wilde
Tiere, wilde Schweine, Ziegen und die berühmte kretische Wildkatze
(Felix silvestris agirus). Die kretische "Stachelratte" (Acomus
mimus) ist noch ein Tier, daß nur auf Kreta vorkommt.
Zahlreich sind auch die Vögel, die auf Kreta leben. Besonders zu
erwähnen sei hier der kretische Goldadler (Aquilla chrysaetus) und
der Lämmergeier (Gypaetus barbatus), welcher nur auf Kreta vorkommt.
In den Schluchten und Hängen ist auch noch der Griffton-Geier anzutreffen.
Kreta ist auch Zwischenstation für viele Wandervögel auf dem
Weg von Europa nach Afrika und zurück.
Erwähnenswert ist auch noch das kretische Pferd (Giorgalidiko). Es
ist eine Pferderasse, die schlank, aber wiederstandsfähig bei extremen
Wetterlagen ist.
Dieses Pferd gab es schon in der minoischen Zeit als Haustier und Transportmittel.
Zur Zeit zählt die Population dieser Pferde noch ca. 150 Stück.
Das Meer um Kreta ist reich an Meeresorganismen, Fischen und Meeressäugetieren.
Einige davon sind von der Ausrottung bedroht, wie die Meeresschildkröte
Caretta-Caretta und die Robbe Monachus-Monachus. Diese werden
durch entsprechende Umweltorganisationen beschützt Zahlreich sind auch
die Naturdenkmäler, die auf Kreta zu finden sind. Neben dem Naturpark
bei Youchtas und der Schlucht von Samaria, die sich durch ihre besondere
Naturschönheit auszeichnen, gibt es auf Kreta den einzigen Palmenwald
bei Vai sowie unzählige jahrhundertealte Platanen und Zypressen, Wälder
mit Stecheichen, Zedern und Palmen, die unter Schutz stehen.
Auch viele Eukalyptusbäume sind auf Kreta anzutreffen.
Sitten und Bräuche
Das Kafenion, das traditionelle griechische Cafè, ist der Ort,
wo sich die Männer treffen, lesen, reden und Karten oder Tavli (eine
Art Backgammon) spielen. Es sind zumeist die älteren Männer,
die jüngeren zieht es mehr in die schickeren Cafès und Bars.
Im Kafenion "palavern" die Männer über die "große"
und "kleine" Politik oder über das Neueste aus dem Ort,
oder lassen das vom Islam übernommene Komboloi, eine Kette aus Perlen,
Olivenholz, Bernstein, Silber oder Edelsteinen, spielerisch durch die
Finger gleiten. Das wichtigste Getränk ist dabei der griechische
Kaffee, der kafès ellinikòs, den man ohne Zucker (sketos),
leicht gezuckert (mètrios) oder süß (glikòs)
bestellen kann. Am Kaffe wird immer nur genippt, und zwar über einen
langen Zeitraum, so daß er längst kalt ist. Wem nicht nach
Kaffee ist, der kann einen Ouzo oder "gliko tu kutaliou" bestellen,
eine sirupartige Masse mit eingelegten Früchten (Kirsche oder Quitte).
Getränkezwang gibt es nicht.
Auch Geschäfte werden im Kafenion abgeschlossen, wobei ein Handschlag
bindend ist, denn Unehrlichkeit kann sich niemand erlauben.
Man geht in das Lokal, dessen Wirt die gleiche politische Einstellung
wie man selbst hat.
Familienstrukturen: die Freizeit verbringen Mann und Frau getrennt.
Während er in das Kafenion geht, sitzt sie mit anderen Frauen vor
den Häusern und redet über die Ereignisse im Dorf.
Es gibt jedoch Tendenzen, den Patriarchalismus zurückzudrängen,
vor allem in den Städten, nicht zuletzt unter dem Einfluß des
Tourismus.
Familienpolitik:
In den 80er-Jahren des 20.Jh. änderte das griechische Parlament
in wesentlichen Punkten das Ehe-, Familien- und Scheidungsrecht.
So soll die Frau gleichberechtigt über die Erziehung der Kinder mitbestimmen
und gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten. Bei einer Scheidung
bekommt sie ein Drittel des während der Ehe erworbenen Zugewinns.
Geschlechtererziehung:
Zwischen den Geschlechtern besteht ein strenger Sittenkodex, wobei
die Kluft zwischen Stadt, wo zunehmend nach westlichen Normen gelebt wird,
und Land immer mehr zunimmt. Bewundert ein Mann eine Frau, wird das vor
allem auf dem Land noch heute als Eheversprechen angesehen.
Dem Mann wird zugestanden, vor der Ehe "seine Erfahrungen" zu
sammeln, entweder bei einem Straßenmädchen, einer "ehrlosen"
Frau oder einer Witwe. Die Jungfernschaft hat dagegen immer noch große
Bedeutung.
Die Volta, das abendliche Hin- und Herbummeln auf der Hauptstrasse
oder am Hafen bietet auch für die jungen Leute Gelegenheit zu sehen
und gesehen werden.
Hochzeit:
Eltern und Verwandte suchen einen Bräutigam für die junge
Frau aus und zwar nach pragmatischen Erwägungen, wie Herkunft, Vermögen,
Einfluss, wobei die älteste Tochter zuerst an der Reihe ist.
Ehelosigkeit gilt für beide Geschlechter als trauriges Los. Nach
traditionellen Vorstellungen ist für ein Mädchen ein erfülltes
Leben nur als Frau und Mutter möglich.
Obwohl 1983 die Aussteuerpflicht gesetzlich abgeschafft wurde, müssen
Frauen eine reiche Mitgift in die Ehe einbringen, weshalb "teure"
Töchter nicht so erwünscht sind wie Söhne.
Es wird entweder ein Eigenheim, ein großes Stück Land, ein
höherer Viehbestand oder ein guter Beruf der Braut erwartet. Die
Mitgift ist zum einen eine Prestigesache, dient aber auch der Versorgung
der Frauen in den neuen Familien und gewährleistet ihnen somit eine
gewisse ökonomische Unabhängigkeit.
Da die Familien dadurch finanziell sehr belastet werden, ersetzen sie
die materielle Mitgift durch die "geistige", indem die Mädchen
Schulen und Universitäten besuchen, wo sie inzwischen die Hälfte
der Studierenden ausmachen.
Diese gebildeten Frauen sind jedoch nicht mehr bereit, sich den patriarchalen
Strukturen der kretischen Gesellschaft unterzuordnen.
schon
meinen Shop gesehen??
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